Richard Rhodes - Dark Sun: The Making of the Hydrogen Bomb

Wer Lesen kann und damit angeben muß, was er gerade liest oder gelesen hat
Antworten
Benutzeravatar
owagner
Atomstromfahrer
Beiträge: 7308
Registriert: 14. Feb 2004 14:47

Richard Rhodes - Dark Sun: The Making of the Hydrogen Bomb

Beitrag von owagner »

Bild Richard Rhodes, Dark Sun: The Making of the Hydrogen Bomb


Mit The Making of the Atomic Bomb, einer populärwissenschaftlichen Geschichte der Atombombe, beginnend Ende des 19ten Jahrhunderts mit den ersten Schritten hin zum Bohr'schen Atommodell über die Gründung des Los Alamos-Laboratoriums bis zur nuklearen Vernichtung von Hiroshima und Nagasaki, gewann Rhodes 1996 den Pulitzer-Preis.

"Dark Sun" ist sozusagen die Fortsetzung, erzählt den Übergang vom zweiten Weltkrieg in den kalten Krieg. War "Making of the Atomic Bomb" mehr eine Art Wissenschaftsthriller, dreht sich "Dark Sun" primär um politische Entwicklungen.

Entgegen dem Untertitel spielt die Entwicklung der thermonuklearen Bombe gar keine große Rolle; die ersten paar Hundert Seiten geht es vielmehr die Entstehung des sowjetischen Atomprogramms Anfang der 40er. Rhodes legt dabei besonderen Wert auf ausführliche Darstellung der Spionagetätigkeit sowjetischer Agenten wie Gold und Fuchs und den berühmten Rosenbergs -- ob das historisch angemessen ist oder einem amerikanischen Komplex entspringt, wie gelegentlich an dritter Stelle behauptet wurde, mag ich nicht einschätzen.

Erst nachdem endlich die sowjetische Atombombe explodiert ist, wendet man sich dann wieder mit Elan der Entwicklung von Edward Tellers "Super"-Bombe zu. Mittels der ersten elektrischen Computer stellt man fest, dass Tellers Idee nichts taugt, es gibt eine zweite Idee, von der man sich per Heute noch nicht so richtig einig ist, wer sie hatte (auch deswegen, weil das Material, wo man es nachlesen könnte, noch dicke "Top Secret"-Stempel trägt), man macht schlussendlich erfolgreiche tiefe Löcher in Bikini-Atolle und nach 30 Jahren ist alles vorbei.

Fazit: Fällt gegenüber dem Vorgänger deutlich ab, was ein bischen daran liegen mag, dass -- zum Glück -- der Klimax fehlt, welche mich im ersten Teil durch Rhodes' teilweise zähe Ausführungen getrieben hat.

Olli
Antworten