Ein Mord an einem französischen Antiquitäten-Händler in Rom droht zu einem Regierungsskandal zu führen, ist der Tote doch nichts weniger als der Bruder eines Ministers.
So wird ein Sondergesandter nach Rom geschickt, der nur eine einzige Aufgabe hat: Nicht etwa die Wahrheit herauszufinden, sondern den Fall still und leise zu beerdigen...
Ach wäre sie doch nur in Frankreich geblieben!
Aber ihren jüngsten Roman hat die französische Archäologin und Teilzeit-Krimiautorin Frederique Vargas nach Rom verlegt, und das hat ihm nicht wirklich gut getan.
Ist es ihr noch gelungen, in ihren vorhergehenden Werken jeweils eine geschlossene, fasziniernde und skurrile Welt mit noch skurrileren, aber liebenswerten, tiefsinnigen und schlüssigen Protagonisten aufzubauen, hat sie dies in ihrer römischen Episode nicht wirklich geschafft.
Ihre größten Erfolge feierte sie mit dem abgedrehten Ermittlertrio, den sogenannten drei Aposteln, alles studierte Historiker mit unterschiedlichen Fachgebieten (Frühgeschichte, Mittelalter und 1. Weltkrieg), die sich immer wieder genötigt sehen, ihre baufällige Villa zu verlassen und sich in irgendwelche obskuren Kriminalfälle einzumischen.
Dieses Erfolgsrezept hat sie nun in ihrem letzen Werk selbst kopiert.
Aber ihr neues Triumphirat, passend zur römischen Kulisse als drei römische Kaiser auftretende und sich fühlende Studenten (Claudius, Tiberius und Nero) wirkt außerordentlich künstlich und versprüht nichts von der prallen Lebendigkeit der Apostel.
Durch die recht überraschenden Wendungen und eine wirklich interessante Figur, den Sondergesandten der Französischen Regierung, Valence, kann der Roman trotzdem noch unterhalten, ist darüber hinaus nicht allzu dick und eine knappe Wochenendlektüre.
Aber ich wünsche mir nichts mehr, als daß Fred Vargas sich wieder auf ihre Wurzeln besinnt und das nächste Mal wieder in Frankreich bleibt, wo sie jeden Hinterhof nicht nur zu kennen scheint, sondern ihm auch eine Rolle in einem Stück Literatur zuschreiben kann...
Fred Vargas - Im Schatten des Palazzo Farnese
Fred Vargas - Im Schatten des Palazzo Farnese
Zuletzt geändert von mordsfilm am 16. Mär 2006 07:30, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Fred Vargas - Im Schatten des Palazzo Farnese
Mein Beileid.mordsfilm hat geschrieben:Ein Mord an einem französischen Antiquitäten-Händler
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Aber am besten ist immer noch - saufen saufen saufen
Saufen, saufen, saufen, saufen, saufen, fressen und ficken
Saufen, saufen, saufen und die Kinder Bier holen schicken
Die Schröders
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- DieUnvergraulbare
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Diese Frau kann also auch noch viel besser schreiben? Im Schatten des Palazzo Farnese ist das bisher einzige Buch, das ich von ihr gelesen habe. Ich fand es ganz nett und interessant geschrieben, aber nicht spannend genug, um ein weiteres Buch von Fred Vargas zu lesen. Vielleicht sollte ich aber doch mal ein anderes Werk heranziehen. Welches empfehlen Sie denn?
- DieUnvergraulbare
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Fred Vargas gehört für mich zum absolut Besten, das die europäische Krimiszene zu bieten hat.
Solange sie in Frankreich bleibt.
Bei Gelegenheit bringe ich sie Ihnen mal in die richtige Reihenfolge, da sie aufeinander aufbauen (was nicht heißt, daß man sie nicht einzeln lesen könnte).
Aber jetzt muß ich erstmal Rindvieh schneiden und schmoren...
Solange sie in Frankreich bleibt.
Bei Gelegenheit bringe ich sie Ihnen mal in die richtige Reihenfolge, da sie aufeinander aufbauen (was nicht heißt, daß man sie nicht einzeln lesen könnte).
Aber jetzt muß ich erstmal Rindvieh schneiden und schmoren...