Anne Holt - Die Wahrheit dahinter
Verfasst: 2. Jul 2004 19:42
In einer Wohnung in Oslo werden vier Leichen entdeckt.
Der Vater, die Mutter und ein Sohn einer wohlhabenden Reederfamilie sowie ein Unbekannter.
Sie wurden brutal erschossen.
Hanne Wilhelmsen, die Ermittlerin in der Osloer Mordkommission, muß auf ihren Weihnachtsurlaub verzichten und mit ihren Kolleginnen und Kollegen alles daransetzen, die grausame Tat noch vor dem Feiertagen aufzuklären.
Alles weist auf die Familie und da insbesondere auf den hinterbliebenen Sohn Christian hin, der mit seinem Vater in einem erbitterten Streit gelegen hat, der mit allen Mitteln geführt wurde. Nur eben bis jetzt nicht mit Gewalt.
Aber Hanne geht, zum Ärger ihrer Kollegen und Vorgesetzten, einer ganz anderen Frage nach: Wer war der unbekannte Vierte und was wollte er bei der, als eigenbrötlerisch und abweisend bekannten Familie. Und warum waren vier Champagnergläsern gefüllt?
Anne Holt gehörte zu meinen skandinavischen Lieblingsautor(inn)en.
Sie verstand es immer meisterhaft, ihr Insiderwissen (sie war z. B. ein paar Monate norwegische Justizministerin...) über interne Strukturen, Personen, Verstrickungen und Ermittlungswege in Oslo in ihre Romane einfließen zu lassen.
Darüber hinaus hatte sie mit der lesbischen Hanna Wilhelmsen eine hochinteressante, gespaltene und gebrochene Figur geschaffen, die mich interessierte.
Nun hat sie es geschafft, die Figur nicht mehr nur zu brechen, sie hat sie zerbrochen.
Im Lauf der Geschichte verliert sich nach und nach fast jede Sympathie für die Ermittlerin. Es ist einfach nicht mehr nachvollziehbar, was sie tut und wie sie mit Menschen umgeht und das Ende, das ich natürlich nicht verraten werde, ist irgendwie zwangsläufig.
Das mag natürlich gewollt sein, aber es ist in meinen Augen mißlungen.
In ihren anderen Romanen spiegelte die Entwicklung des Falls immer auf geniale Weise die persönlichen Verstrickungen und Wirrungen der Protagonisten.
Das funktioniert in "Die Wahrheit dahinter" leider nicht mehr.
Der Fall ist einfach zu ausgedacht und zu überkonstruiert, um zu bewegen und schlußendlich ist die Lösung zu standardmäßig hilflos und zu allem Überfluß auch noch durch einen Riesenzufall verursacht: Der Fall löst den Kommissar, statt umgekehrt.
Ich empfehle jeden Roman von Anne Holt.
Nur diesen eben nicht.
Der Vater, die Mutter und ein Sohn einer wohlhabenden Reederfamilie sowie ein Unbekannter.
Sie wurden brutal erschossen.
Hanne Wilhelmsen, die Ermittlerin in der Osloer Mordkommission, muß auf ihren Weihnachtsurlaub verzichten und mit ihren Kolleginnen und Kollegen alles daransetzen, die grausame Tat noch vor dem Feiertagen aufzuklären.
Alles weist auf die Familie und da insbesondere auf den hinterbliebenen Sohn Christian hin, der mit seinem Vater in einem erbitterten Streit gelegen hat, der mit allen Mitteln geführt wurde. Nur eben bis jetzt nicht mit Gewalt.
Aber Hanne geht, zum Ärger ihrer Kollegen und Vorgesetzten, einer ganz anderen Frage nach: Wer war der unbekannte Vierte und was wollte er bei der, als eigenbrötlerisch und abweisend bekannten Familie. Und warum waren vier Champagnergläsern gefüllt?
Anne Holt gehörte zu meinen skandinavischen Lieblingsautor(inn)en.
Sie verstand es immer meisterhaft, ihr Insiderwissen (sie war z. B. ein paar Monate norwegische Justizministerin...) über interne Strukturen, Personen, Verstrickungen und Ermittlungswege in Oslo in ihre Romane einfließen zu lassen.
Darüber hinaus hatte sie mit der lesbischen Hanna Wilhelmsen eine hochinteressante, gespaltene und gebrochene Figur geschaffen, die mich interessierte.
Nun hat sie es geschafft, die Figur nicht mehr nur zu brechen, sie hat sie zerbrochen.
Im Lauf der Geschichte verliert sich nach und nach fast jede Sympathie für die Ermittlerin. Es ist einfach nicht mehr nachvollziehbar, was sie tut und wie sie mit Menschen umgeht und das Ende, das ich natürlich nicht verraten werde, ist irgendwie zwangsläufig.
Das mag natürlich gewollt sein, aber es ist in meinen Augen mißlungen.
In ihren anderen Romanen spiegelte die Entwicklung des Falls immer auf geniale Weise die persönlichen Verstrickungen und Wirrungen der Protagonisten.
Das funktioniert in "Die Wahrheit dahinter" leider nicht mehr.
Der Fall ist einfach zu ausgedacht und zu überkonstruiert, um zu bewegen und schlußendlich ist die Lösung zu standardmäßig hilflos und zu allem Überfluß auch noch durch einen Riesenzufall verursacht: Der Fall löst den Kommissar, statt umgekehrt.
Ich empfehle jeden Roman von Anne Holt.
Nur diesen eben nicht.