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Fleisch ist mein Gemüse; Heinz Strunck

Verfasst: 3. Jan 2005 11:15
von joswig
Heinz Strunck lebt in einem "Zwergenhaus" (80qm Reihenhaus) in Hamburg-Harbug mit seiner manisch dressiven und paranoiden Mutter zusammen, bis diese in verschiedenen Krankenhäusern und Pflegeanstalten landet.
Er fristet im Spannungsfeld zwischen "Melken" (Zwangsonanie aus Mangel an anderen Gelegenheiten), Suflaki, Alkohol, Spielautomaten des Typs Mercur Disc 2, Akne Conglobata, Spiegeleiern und Jobs mit einer schlechten Tanzcombo names "Tiffanys" (ohne Artikel!) ein schauderhaftes Dasein. Auf trostlosen Veranstaltungen wie Schützenfesten und Landbällen verrichtet er schlecht gelaunt seine Arbeit als Saxophonist, Flötist und Klarinettenspieler.


Erstaunlicherweise ist das alles unglaublich komisch. Es ist nicht die Schadenfreude, die einem die Tränen in die Augen treibt, sondern der teils lakonische, teils ironische aber fast immer amüsierte Stil, mit dem Heinz Strunck zwölf Jahre des Landhorrors in Niedersachsen beschreibt. Nur wenn die Mutter zum Thema wird, merkt man der Erzählung an, dass eine Distanzierung mittels Humor nicht immer möglich ist, auch wenn der Autor versucht, Rührseeligkleiten zu vermeiden.

Wer mal wieder lachen will (ja, auch für Follgott ist was dabei!) und auch Deftiges nicht scheut, sollte dringend das Buch lesen.

Verfasst: 3. Jan 2005 11:18
von joswig
Oder sich das Buch vorlesen lassen, wenn man, wie ich, nicht lesen kann.

Verfasst: 20. Jul 2005 11:17
von mr.pink
Hi,

ich habe das Buch gerade von amazon erhalten (hatte mal wieder einen 5-Euro-Gutschein), bin mal gespannt...

Gruß,
Thomas

Verfasst: 6. Aug 2005 10:32
von mr.pink
Lieber Herr Joswig,

danke nochmal für den Tip, das Buch hat mir sehr gut gefallen. Weit vorne war auch der Negerwitz des Brautvaters bei einer der Hochzeiten - ich hoffe, daß Sie als assoziierter Schwarzer damit kein Problem hatten 8)

Gruß,
Thomas