Matthias Eschbach - Der Nobelpreis
Verfasst: 15. Mär 2006 08:47
Professor Hans-Olof Andersson wird ein dreistes Angebot gemacht. Ein Koffer mit drei Millionen Kronen, wenn er für eine bestimmte Kandidatin beim Medizin-Nobelpreis stimmt.
Andersson lehnt empört ab, aber die anderen lassen nicht locker. Seine Tochter verschwindet direkt vor der Schule und diesmal sind die Verschwörer nicht mehr freundlich: Wenn er sein einziges Kind lebend wiedersehen will, muß er für die betreffende Kandidatin, eine Außenseiterin, stimmen.
Anderssons Versuch, die Behörden zu informieren, endet beinahe in einem Desaster, als er auf der Polizei fast in den Mann rennt, der ihm den Geldkoffer überbringen wollte. Nun ist für ihn klar, daß da ein Komplott am Laufen ist, das sich durch alle Ebenen zieht und dem er hilflos ausgeliefert ist.
Wenn er keine Unterstützung bekommt. Doch wo könnte er die erhalten, wenn nicht... Ja, wenn nicht bei DEM Mann, den er eigentlich sein ganzes Leben nicht mehr sehen wollte...
Eschbach hat sich intensiv mit der Geschichte, den Abläufen und den Formalien rund um den Nobelpreis auseinandergesetzt und ein überzeugendes Szenario an Figuren geschaffen.
Die Story zieht einen (nach einem leicht bildungsbürgerlichen Volkshochschulanfang) rein und man leidet mit den so unterschiedlichen Protagonisten bei der schrittweisen, teils hochspannenden Entblätterung des Komplotts.
Dabei ist es dem literarischen Chamäleon Eschbach wieder einmal gelungen, einen eigenen Stil und Tonfall zu finden, der dem Roman und dem Thema angemessen ist und ihn darüber hinaus authentisch erscheinen läßt: Er liest sich ausgesprochen skandinavisch.
Die Auflösung ist am Ende dann reichlich überraschend und reißt einige menschliche Abgründe auf.
Wohltuend ist der Mangel an Gewaltexzessen und Splatteransätzen, die man im aktuellen Angebot der Kriminalliteratur leider ziemlich häufig findet.
Der "SAW"-Effekt schlägt offensichtlich auch auf die Literatur durch (siehe Craig Russel...) aber Eschbach verweigert sich konsequent diesem Trend.
Er hält einen zwar überwiegend konventionellen, aber gut zu lesenden, unterhaltenden, (nicht überraschend) auch bildenden und in manchen Teilen bewegenden Roman dagegen.
7 von 10 Punkten.
Andersson lehnt empört ab, aber die anderen lassen nicht locker. Seine Tochter verschwindet direkt vor der Schule und diesmal sind die Verschwörer nicht mehr freundlich: Wenn er sein einziges Kind lebend wiedersehen will, muß er für die betreffende Kandidatin, eine Außenseiterin, stimmen.
Anderssons Versuch, die Behörden zu informieren, endet beinahe in einem Desaster, als er auf der Polizei fast in den Mann rennt, der ihm den Geldkoffer überbringen wollte. Nun ist für ihn klar, daß da ein Komplott am Laufen ist, das sich durch alle Ebenen zieht und dem er hilflos ausgeliefert ist.
Wenn er keine Unterstützung bekommt. Doch wo könnte er die erhalten, wenn nicht... Ja, wenn nicht bei DEM Mann, den er eigentlich sein ganzes Leben nicht mehr sehen wollte...
Eschbach hat sich intensiv mit der Geschichte, den Abläufen und den Formalien rund um den Nobelpreis auseinandergesetzt und ein überzeugendes Szenario an Figuren geschaffen.
Die Story zieht einen (nach einem leicht bildungsbürgerlichen Volkshochschulanfang) rein und man leidet mit den so unterschiedlichen Protagonisten bei der schrittweisen, teils hochspannenden Entblätterung des Komplotts.
Dabei ist es dem literarischen Chamäleon Eschbach wieder einmal gelungen, einen eigenen Stil und Tonfall zu finden, der dem Roman und dem Thema angemessen ist und ihn darüber hinaus authentisch erscheinen läßt: Er liest sich ausgesprochen skandinavisch.
Die Auflösung ist am Ende dann reichlich überraschend und reißt einige menschliche Abgründe auf.
Wohltuend ist der Mangel an Gewaltexzessen und Splatteransätzen, die man im aktuellen Angebot der Kriminalliteratur leider ziemlich häufig findet.
Der "SAW"-Effekt schlägt offensichtlich auch auf die Literatur durch (siehe Craig Russel...) aber Eschbach verweigert sich konsequent diesem Trend.
Er hält einen zwar überwiegend konventionellen, aber gut zu lesenden, unterhaltenden, (nicht überraschend) auch bildenden und in manchen Teilen bewegenden Roman dagegen.
7 von 10 Punkten.