Peter Schwindt - Justin Time - Zeitsprung
Verfasst: 19. Apr 2006 22:17
Justin Time ist ein Teenager, lebt ihm Jahr 2385, geht auf ein Internat, seit seine Eltern bei einem mißglückten Experiment mit einer Zeitreisemaschine verschwanden, und sieht ereignislosen Ferien entgegen, die er wie immer als einziger Schüler innerhalb der Mauern der Schule verbringen soll.
Doch dann bekommt er eine überraschende Einladung seines Onkels nach London, die er gegen den Willen der Schulleiterin annimmt und sich aus der Anstalt schleicht.
Das Mißtrauen der Rektorin war offensichtlich nicht unberechtigt, denn Justin platzt in nichts weniger als die Vorstellung der ersten kommerziellen Zeitreisemaschine durch die Firma seines Onkels Chester.
Und damit nicht genug: Der hat keine Ahnung, was Justin bei ihm will, denn ER hat ihn mit Sicherheit NICHT eingeladen.
Und jetzt gibt es auf einmal eine massive Störung mit seinem Zeittouristen, die Maschine ist beschädigt und taugt nur dazu, Personen unter 50 kg durch die Zeit zu befördern, um eine fatale Fehlentwicklung der Geschichte zu verhindern.
An wem wird diese Aufgabe wohl hängenbleiben...
Justin Time liest sich flüssig und unterhaltsam, weist aber ein paar Brüche auf. So wird nicht klar, warum der Autor seinen Protagonisten gleich 350 Jahre in die Zukunft schicken muß. Die technische und soziologische Weiterentwicklung, die er dem 24. Jahrhundert andichtet, ist jedenfalls nicht der Rede wert.
Er hat keine besonders komplexe, durchgestaltete Welt entworfen, weil er sie einfach nicht braucht, denn er schickt seinen Protagonisten ja fast unmittelbar in die Vergangenheit und behält ihn die meiste Zeit dort.
Doch dieser Mangel an Hintergrund macht Justin auch in seiner Zeitreise blaß. Es fehlt ihm einfach die Lebendigkeit eines vollständigen Wesens und so benimmt er sich im Prinzip nicht anders als ein Teen der aktuellen Gegenwart es auch täte.
Wobei Justin jedoch bemerkenswert alterslos agiert, fühlt und spricht.
Dazu kommen einige sprachliche Uneleganzen wie Wortdoppelungen, die dem Autor immer wieder unterlaufen und den Lesefluß und -genuß hemmen.
Mir persönlich gefallen Jugendbücher immer dann am besten, wenn der Autor von seinem Habitus her nicht ausdrücklich ein Buch FÜR Jugendliche schreibt, sondern seine Klientel ernst nimmt und erwachsen behandelt.
Das ist bei Justin Time leider nicht immer der Fall.
Ich wurde die ganze Zeit das Gefühl nicht los, daß es dem Autor persönlich an Erfahrung mit der (Gefühls)Welt eines 13jährigen mangelt und er sich deshalb eben vieles ausDENKEN muß - oder es einfach ausläßt.
Das Buch ist trotzdem flüssig lesbar und macht an vielen Stellen auch Spaß.
Ich habe mit die bislang vorliegenden anderen drei Bände auch bestellt, denn im ersten Roman sind bewußt so viele lose Enden und Handlungsstränge angelegt, daß man schon gerne wüßte, wie es weitergeht.
Und vielleicht bewegen sich der Autor und sein Held ja auch weiter aufeinander zu.
6 von 10 Punkten.
Doch dann bekommt er eine überraschende Einladung seines Onkels nach London, die er gegen den Willen der Schulleiterin annimmt und sich aus der Anstalt schleicht.
Das Mißtrauen der Rektorin war offensichtlich nicht unberechtigt, denn Justin platzt in nichts weniger als die Vorstellung der ersten kommerziellen Zeitreisemaschine durch die Firma seines Onkels Chester.
Und damit nicht genug: Der hat keine Ahnung, was Justin bei ihm will, denn ER hat ihn mit Sicherheit NICHT eingeladen.
Und jetzt gibt es auf einmal eine massive Störung mit seinem Zeittouristen, die Maschine ist beschädigt und taugt nur dazu, Personen unter 50 kg durch die Zeit zu befördern, um eine fatale Fehlentwicklung der Geschichte zu verhindern.
An wem wird diese Aufgabe wohl hängenbleiben...
Justin Time liest sich flüssig und unterhaltsam, weist aber ein paar Brüche auf. So wird nicht klar, warum der Autor seinen Protagonisten gleich 350 Jahre in die Zukunft schicken muß. Die technische und soziologische Weiterentwicklung, die er dem 24. Jahrhundert andichtet, ist jedenfalls nicht der Rede wert.
Er hat keine besonders komplexe, durchgestaltete Welt entworfen, weil er sie einfach nicht braucht, denn er schickt seinen Protagonisten ja fast unmittelbar in die Vergangenheit und behält ihn die meiste Zeit dort.
Doch dieser Mangel an Hintergrund macht Justin auch in seiner Zeitreise blaß. Es fehlt ihm einfach die Lebendigkeit eines vollständigen Wesens und so benimmt er sich im Prinzip nicht anders als ein Teen der aktuellen Gegenwart es auch täte.
Wobei Justin jedoch bemerkenswert alterslos agiert, fühlt und spricht.
Dazu kommen einige sprachliche Uneleganzen wie Wortdoppelungen, die dem Autor immer wieder unterlaufen und den Lesefluß und -genuß hemmen.
Mir persönlich gefallen Jugendbücher immer dann am besten, wenn der Autor von seinem Habitus her nicht ausdrücklich ein Buch FÜR Jugendliche schreibt, sondern seine Klientel ernst nimmt und erwachsen behandelt.
Das ist bei Justin Time leider nicht immer der Fall.
Ich wurde die ganze Zeit das Gefühl nicht los, daß es dem Autor persönlich an Erfahrung mit der (Gefühls)Welt eines 13jährigen mangelt und er sich deshalb eben vieles ausDENKEN muß - oder es einfach ausläßt.
Das Buch ist trotzdem flüssig lesbar und macht an vielen Stellen auch Spaß.
Ich habe mit die bislang vorliegenden anderen drei Bände auch bestellt, denn im ersten Roman sind bewußt so viele lose Enden und Handlungsstränge angelegt, daß man schon gerne wüßte, wie es weitergeht.
Und vielleicht bewegen sich der Autor und sein Held ja auch weiter aufeinander zu.
6 von 10 Punkten.