Walter Moers - Die Stadt der träumenden Bücher
Walter Moers - Die Stadt der träumenden Bücher
Held des Romans ist diesmal wieder Hildegunst von Mythenmetz, der größte Dichter Zamoniens aller Zeiten, entsprungen der Lindwurmfeste (vgl. Rumo) und dem Zamonien-Fan schon als fiktiver Autor des Gähners "Ensel und Krete" bekannt.
Der junge Mythenmetz zieht nach dem Tod seines Dichtervaters aus, um in Buchheim, der geheimnisvollen Stadt der Bücher, den Autor eines Textes zu finden, der das perfekteste Stück Literatur ist, das er je in die Hände bekommen hat.
Aber in Buchheim landet Hildegunst unversehens mitten in einem undurchschaubaren Komplott und schließlich unter der Erde, in den unergründlichen Katakomben von Buchheim, in denen die groteskesten und gefährlichsten Wesen hausen und die vom bizarresten aller beherrscht werden: dem Schattenkönig.
Rumo gehört für mich zu den besten Fantasyromanen die ich überhaupt je gelesen habe.
Ich hatte mich gefreut, als ich hörte, daß Walter Moers an einem weiteren Zamonienroman schrieb.
Hier ist er nun, und ich bin enttäuscht.
Die Story hört sich spannend an, ist es in manchen Passagen auch, aber nicht von der überbordenden Fantasie und Kompexität von "Rumo" und "Die 13 1/2 Leben des <DEPPENACCENT> Blaubär".
Wahrscheinlich liegt es daran, daß einem der junge Hildegunst nicht wirklich sympathisch wird.
Zu abgeklärt ist schon seine Erzählhaltung, zu selbstgefällig seine Geschwätzigkeit.
Außerdem wissen wir ja, daß er überleben und ein ganz Großer wird.
Leider verschenkt Moers auch genau das Motiv, daß er in den beiden guten, vorhergehenden Zamonienromanen so meisterhaft beherrschte: Ein Fremder kommt in eine unbekannte Zivilisation und muß sich mit ihren Tücken auseinandersetzen und seinen Platz finden.
Hier ist es anders. Hildegunst kommt zwar in die Stadt (wozu er 200 Seiten braucht), aber er kommt nicht wirklich an.
Möglicherweise habe ich auch eine allgemeine Allergie gegen Metaliteratur.
Und darum geht es außerdem in dem Buch über weite Strecken: Ein Buch über das Buch und das Schreiben an sich.
Das mag manche interessieren.
Mich nicht wirklich.
Bedauerliche 6 von 10 Punkten.
Der junge Mythenmetz zieht nach dem Tod seines Dichtervaters aus, um in Buchheim, der geheimnisvollen Stadt der Bücher, den Autor eines Textes zu finden, der das perfekteste Stück Literatur ist, das er je in die Hände bekommen hat.
Aber in Buchheim landet Hildegunst unversehens mitten in einem undurchschaubaren Komplott und schließlich unter der Erde, in den unergründlichen Katakomben von Buchheim, in denen die groteskesten und gefährlichsten Wesen hausen und die vom bizarresten aller beherrscht werden: dem Schattenkönig.
Rumo gehört für mich zu den besten Fantasyromanen die ich überhaupt je gelesen habe.
Ich hatte mich gefreut, als ich hörte, daß Walter Moers an einem weiteren Zamonienroman schrieb.
Hier ist er nun, und ich bin enttäuscht.
Die Story hört sich spannend an, ist es in manchen Passagen auch, aber nicht von der überbordenden Fantasie und Kompexität von "Rumo" und "Die 13 1/2 Leben des <DEPPENACCENT> Blaubär".
Wahrscheinlich liegt es daran, daß einem der junge Hildegunst nicht wirklich sympathisch wird.
Zu abgeklärt ist schon seine Erzählhaltung, zu selbstgefällig seine Geschwätzigkeit.
Außerdem wissen wir ja, daß er überleben und ein ganz Großer wird.
Leider verschenkt Moers auch genau das Motiv, daß er in den beiden guten, vorhergehenden Zamonienromanen so meisterhaft beherrschte: Ein Fremder kommt in eine unbekannte Zivilisation und muß sich mit ihren Tücken auseinandersetzen und seinen Platz finden.
Hier ist es anders. Hildegunst kommt zwar in die Stadt (wozu er 200 Seiten braucht), aber er kommt nicht wirklich an.
Möglicherweise habe ich auch eine allgemeine Allergie gegen Metaliteratur.
Und darum geht es außerdem in dem Buch über weite Strecken: Ein Buch über das Buch und das Schreiben an sich.
Das mag manche interessieren.
Mich nicht wirklich.
Bedauerliche 6 von 10 Punkten.
Zuletzt geändert von mordsfilm am 1. Dez 2004 22:24, insgesamt 1-mal geändert.
Ich habe bisher erst einen einzigen Autor gefunden, der Bücher über das Schreiben an sich verfassen kann, ohne daß sie entweder selbstverliebtes Anfängergeschreibsel ("fügen Sie einen Namen aus Ihrer schreibenden Bekanntschaft ein - oder alle") oder exzessive Innenbespiegelung des Etablierten (Handke, Grass) sind.
Und das ist John Irving.
Die unterhaltendsten Bücher, die sich mit diesem Thema überhaupt befassen und etwas erzählen, das weit über die Angst vor dem weißen Blatt hinausgeht.
Angefangen bei Garp und (vorläufig) auf dem Höhepunkt mit Witwe für ein Jahr.
Und das ist John Irving.
Die unterhaltendsten Bücher, die sich mit diesem Thema überhaupt befassen und etwas erzählen, das weit über die Angst vor dem weißen Blatt hinausgeht.
Angefangen bei Garp und (vorläufig) auf dem Höhepunkt mit Witwe für ein Jahr.