Was erläutern? Den Einschlag?owagner hat geschrieben:Erläutern, erläutern!
Glücksgefühl des Tages
Zu TV-Hoch-Zeiten gab es bei deutschen TV-Sendern idR einen sogenannten Pilotfilm, der eine Woche VOR Start einer neuen Serie lief.trigger hat geschrieben:?mordsfilm hat geschrieben:Backdoorpilots
Im Piloten wurden die maßgeblichen Charaktere der Serie vorgestellt und ihre Verwicklungen etabliert.
Davon ist man heute abgekommen.
Man startet eine Serie heutzutage bereits im korrekten Format.
Da aber kein Sender mehr wirklich Geld hat und sich immer und jederzeit alle Optionen offen halten will, gibt es heute den sogenannten Backdoor-Pilot.
Dabei handelt es sich um ein Fernsehspiel (neudeutsch: TV-Movie, 92 Minuten netto = Internationales 2-Stunden-Format), das dramaturgisch und personell die Möglichkeit bietet, es in ein serielles Stundenformat (= 46 Minuten netto) zu überführen.
Für die Entscheidung, ob dies passiert, ist einzig die Einschaltquote relevant.
Entspricht die nicht den Hoffnungen, bleibt es bei diesem einen Film.
Dazu muß man jedoch sagen, daß die Deutschen in ihrer Gründlichkeit das Wesen eines Pilotfilms vollkommen mißverstanden haben, was allerdings auch mit dem Auftreten eines Pilotfilms an sich bei uns zu tun hat.
Filmhändler kaufen und verkaufen aber immer im Bundle. Da gehört zu einer amerikanischen Serienproduktion der Pilotfilm immer dazu.
Was die deutschen Fernsehmacher dabei allerdings übersahen war, daß diese Pilotfilme IMMER ca. 1 Jahr vor Serienstart gelaufen waren und sich in den Programmpakten der Filmhändler immer eine ganze Reihe von TV-Movies befanden, die auch nichts anderes waren als Serienpiloten von Serien, die es eben nie bis zu einer Serie geschafft hatten.
Die Produktionen, die Serien wurden, wurden dann natürlich ins Ausland verkauft, ZUSAMMEN mit dem Pilotfilm.
Die Teutonen meinten nun, wenn die Amis 90er vor eine Serie schalten, dann müssen wir das immer und jederzeit auch machen, weil das international so üblich ist und zu einer anständigen Serie einfach gehört.
Heute jedoch produzieren deutsche Sender Piloten genau so, wie es die Amerikaner schon immer tun.
Von daher ist der Begriff Backdoorpilot, den deutsche Sender in der letzten Zeit geprägt haben, eigentlich ein Pleonasmus, da der Pilot an sich bereits ein TV-Film ist, der das Terrain für eine mögliche Serie sondieren soll.
Ich hoffe, ich konnte mich halbwegs verständlich ausdrücken.
- trigger
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Ich muss zugeben, zwischen diesen beiden Absätzen ging bei mir etwas verloren, nennen wir es: das fraglose, unmittelbare Verständnis für Ihre Ausführungen.mordsfilm hat geschrieben: Entspricht die nicht den Hoffnungen, bleibt es bei diesem einen Film.
Dazu muß man jedoch sagen, daß die Deutschen in ihrer Gründlichkeit das Wesen eines Pilotfilms vollkommen mißverstanden haben, was allerdings auch mit dem Auftreten eines Pilotfilms an sich bei uns zu tun hat.
Aber ich bilde mir ein, im Großen und Ganzen doch verstanden zu haben, worum es Ihnen im Wesentlichen zu gehen schien.
Für Joswigs "Tut mir Leid"-Ausführungen das Gleiche zu reklamieren, hieße unlauter zu werden über das gewohnte Maß hinaus.
(Mofi, unter uns: Schreibt man "das Gleiche" wirklich groß?)