Tuckla, die Lippenspinne
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Ich habe meinen Söhnen gerade von der Lippenspinne erzählt, und sie haben die Geschichte gar nicht lustig gefunden, sondern sie eher als eine lehrreiche Expedition ins Haustierreich genommen, weil sie keine Sekunde an der (möglichen) Existenz dieser Lippenspinne gezweifelt haben.
Ich freu mich schon drauf, wenn ich in der nächsten Nacht in ihr Zimmer schleiche, in meinem Spinnenkostüm...
Ich freu mich schon drauf, wenn ich in der nächsten Nacht in ihr Zimmer schleiche, in meinem Spinnenkostüm...
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Ich imaginierte mir das in der Nacht, wenn Papi in seinem schlabbrigen Spinnenkostüm das Kinderschlafzimmer betritt.
Aber die Vermittlung von Imagination ist so eine Sache. Gut, dass ich davon nicht leben muß...
Aber die Vermittlung von Imagination ist so eine Sache. Gut, dass ich davon nicht leben muß...
Zuletzt geändert von trigger am 9. Aug 2004 20:01, insgesamt 1-mal geändert.
Man merkt wohl, dass ich zuviel Zeit habe...sei es drum:
Jonathan und die Lippenspinne
Morgens, kurz bevor er in den Kindergarten gebracht wurde, sass Jonathan wie immer mit seinen Eltern zusammen am Küchentisch und frühstückte. Jonathan ahnte noch nichts von den Ereignissen die ihn in der kommenden Nacht erwarten würde.
Nachdem sein Vater,der ihn meistens begleitete, ihn am Kinderhort abgeliefert hatte, verlief sein Tag, wie jeder andere auch. Es war Sommer und die meiste Zeit des Tages verbrachte Jonathan draussen.
Nachmittags bekam Jonathan Besuch von seinem besten Freund Sven und beide verbrachten eine ganze Stunde damit, Jonathans selbstgebautes Holzboot in der Unordnung seines Zimmers zu finden. Jonathans Zimmer war immer ein reines Chaos, überall lagen Spielsachen herum und
seine Mutter wurde immer furchtbar böse, wenn sie wieder über einen Plastikbagger oder ein kleines Raumschiff aus einer Fernsehserie gestolpert ist.
Jonathan liebte es sehr, nach einem bestimmten Spielzeug in seinem Zimmer zu suchen und er fand auch immer, was er wollte.
Nachdem er das Holzboot neben seinem Kassettenrekorder auf dem Fensterbrett entdeckt hatte, gingen beide damit zum nahen Bach, um es von der Fussgängerbrücke an einer Leine befestigt zu Wasser zu lassen. Der Tag verging wie immer viel zu schnell, doch im Sommer durfte
Jonathan immer etwas länger aufbleiben, weil es erst sehr spät dunkel wurde.
Wie immer mussten ihn seine Eltern mehrmals ermahnen, bevor er sein Fernsehprogramm unterbrach und in sein Zimmer zum schlafen ging.
Bevor er im Dunkeln einschlief dachte er daran, welche Verbesserungen er noch an seinem Holzboot anbringen konnte, damit es nicht so oft kenterte und langsam fielen ihm die Augen zu.
Als er noch Überlegte, was er als Kanone für das Deck benutzen konnte hörte er ein Geräusch aus der Ecke neben seinem Kleiderschrank. Es war so laut, dass er wieder die Augen aufmachte um nachzusehen, ob seine Mutter oder sein Vater im Zimmer waren.
Es war niemand da, Jonathan war alleine in seinem Zimmer.
Da war es wieder, eine Rascheln und Kratzen aus der dunklen Ecke, wo die Bauklötze gesammelt waren, mit denen der Junge schon lange nicht mehr spielte.
Jetzt hörte er nichts mehr. Er sass aufrecht im Bett und beobachtete die Dunkelheit, doch da war nichts. Nachdem er noch zur Sicherheit vielleicht ein, zwei Minuten so regungslos im Bett sass, legte er sich wieder in sein Kopfkissen und beschloss wachsam zu sein, um diesem Rascheln, dass ihn vom einschlafen abhielt auf die Spur zu kommen. Er bemerkte garnicht, wie er dabei in den Schlaf versank.
Am nächsten Morgen, wollte Jonathan, dass zur Abwechslung Mama ihn zum Kindergarten brachte, worauf diese einverstanden war. Und so verbrachte er wieder den Vormittag wie immer und den
Nachmittag mit Sven in der Garage seines Vaters, um grosse Nägel ins Holzboot zu hauen. Beide betätigten sich in der Garage bis Sven Nachhause musste.
Es war noch hell beim Abendbrot, doch die Nacht würde bald kommen.
Nachdem er zweimal, einmal für seinen Vater und einmal für seine Mutter "Gute Nacht" sagte, ging er auf sein Zimmer. Er schaute nochmal auf die blöden Bauklötze in der Ecke, knipste das grosse Licht an der Decke aus und legte sich in sein Bett.
Weil er sich noch an den Schreck von letzte Nacht erinnerte, dachte er diesmal an garnichts und blieb wachsam. Sein Lauschen wurde alsbald von einem lauten Kratzen aus der Dunkelheit beantworten. Jonathan stiess einen, nur für ihn hörbaren, erschreckten Laut aus.
Wieder sass er wie angewurzelt aufrecht in seinem Bett.
Er hörte jetzt, wie mehrere der Holzbauklötze umfielen, er kannte das Geräusch gut, da er noch vor kurzem mit viel Begeisterung seine Bauklotztürme einstürzen liess.
Etwas hat sich bewegt.
Jonathan kniff die Augen zusammen, um in der Dunkelheit besser sehen zu können, was es war.
Er konnte ausmachen, wie ein langer schwarzer Stock, der so gross war wie sein Fahrrad, seinen Weg zwischen den Haufen der Holzklötze bahnte. Der kleine Junge war wie gelähmt und beobachtete wie weitere sieben pechschwarze Stöcke, die sich um eine dicke behaarte Kugel
ringten, ihren Weg aus der Dunkelheit in sein Zimmer fanden. Da stand sie jetzt, eine riesige, haarige Spinne mit acht Beinen, acht Augen und einem breiten Mund, der sich über ihr ganzes Gesicht zog.
Die Lippen bewegten sich und die Spinne zischte:"Jonathan, das ist mein Zimmer und es sind auch meine Eltern, nicht deine!"
Nachdem die Spinne mit ihren breiten Lippen das gesagt hatte, drehte sich Jonathan schnell zu seinem Nachttisch, um die kleine Lampe anzuschalten, die darauf stand. Als er wieder in die andere Richtung blickte, war die Riesenspinne verschwunden.
Sofort beschloss er die Nacht im Bett seiner Eltern zu verbringen, er liess das Licht der Nachttischlampe an und ging rüber ins Schlafzimmer seiner Eltern, um sich dort zu ihnen unter die Decke zu kuscheln.
Am nächsten Morgen, am Frühstückstisch, erzählte er ganz aufgeregt, dass in seinem Zimmer eine riesige Lippenspinne wohnte, die nicht wollte, dass er dort schlief und nur deshalb musste er ins Schlafzimmer seiner Eltern ausweichen, er wäre schliesslich kein Baby mehr und
könnte auch alleine einschlafen, wenn die Spinne nicht da wäre.
Seine Mutter glaubte ihm nicht und sagte, er habe schlecht geträumt. Sein Vater bat ihn darum, die Lippenspinne zu beschreiben, was Jonathan auch tat, er erwähnte aber mit keiner Silbe, was das Insekt zu ihm gesagt hatte.
Nachdem er dann noch etwas betteln musste, damit sein Vater ihn heute zum Kindergarten brachte, verlief sein Tag fast wie jeder andere. Doch die Spinne und das was sie sagte, gingen ihm nicht mehr aus dem Kopf.
Abends, als er wieder alleine in seinem Zimmer stand und eigentlich ins Bett gehen sollte, überlegte er, was er tun kann, wenn die Lippenspinne wieder käme und ihn fressen wollte.
Er suchte nach etwas in seinem Zimmer, mit dem er sich zur Wehr setzen konnte und fand die abgebrochene Leiter seines Spielzeugfeuerwehrautos. Das war eine gute Waffe, weil sie aus
Metall war und sicher höllisch weh tun würde, wenn man einen Schlag damit auf den Kopf bekäme. Praktisch war auch, dass Jonathan die dreigliedrige Spielzeugleiter einziehen konnte und sie eingezogen nicht zu viel Platz unter seiner Decke beanspruchte.
Er legte sich gerade in sein Bett, liess die Nachttischlampe an und wartete mit der Leiter in seiner Hand unter der Decke.
Nichts geschah, kein Kratzen aus der Ecke, keine Lippenspinne. <DEPPENACCENT> war wohl doch nur ein Traum, wie Mama gesagt <DEPPENACCENT> dachte er sich und nachdem er noch etwas gewartet hatte, knipste er die Lampe neben sich aus und beschloss heute Nacht nicht von der Lippenspinne zu träumen.
"Jonathan..." säuselte es aus dem Dunkeln, "Jonathan, du gehörst hier nicht her, ich werde dich jetzt fressen!"
Jonathan zitterte am ganzen Körper und zog schnell die Decke über seinen Kopf, um sich darunter zu verstecken.
In der Kirchenstunde hatte er ein Gebet gelernt und da der Pfarrer sagt, dass beten hilft, betete Jonathan unter der Decke die ersten paar Sätze von dem Gebet, das er sich gemerkt hatte.
Die lockende Stimme der Lippenspinne war jetzt ganz nah, direkt über ihm:
"Jonathan, du bist nicht ihr Sohn, ich werde dich jetzt fressen!"
Er zitterte noch mehr und das <DEPPENACCENT> unser im <DEPPENACCENT>, das er nur dachte, sprach er jetzt vor sich hin, doch als er seine eigene Stimme hörte, sagte er laut:"NEIN,das ist MEIN Zimmer,verschwinde endlich!!" Dabei sprang er aus seiner Deckung, stand aufrecht in seinem Bett und
holte mit der Feuerwehrleiter in seiner Hand aus, die durch die Bewegung ausfuhr und mit einem Klicken sicher einrastete, so dass er eine stabile und gefährliche Waffe in der Hand hielt. Er schmetterte seine Waffe mit voller Wucht auf den Kopf der Lippenspinne, die sofort ein Zischen und hitziges Krächzen von sich gab und sogleich rückwerts in der Dunkelheit
verschwand.
Am nächsten Morgen, am Frühstückstisch, berichtete Jonathan, wie er in der Nacht die Lippenspinne vertrieben hatte. Seine Mutter sagte nur ein "ja,ja, Jonathan", doch sein Vater sagte: "Gut gemacht, mein Junge."
Dann sagte Jonathan, dass er ab heute alleine mit seinem Fahrrad in den Kindergarten fahren würde. Seine Eltern blickten ihn erst etwas verdutzt an, dann bemerkte der kleine Junge, dass sein Vater ihn ansah, wie er ihn noch nie angesehen hatte, mit einem Lächeln und voller Stolz in seinen Augen. "Ist gut mein Sohn" sagte er und alsbald nahm Jonathan seine Sachen, ging in die Garage zu seinem Rad und machte sich auf seinen Weg.
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Jonathan und die Lippenspinne
Morgens, kurz bevor er in den Kindergarten gebracht wurde, sass Jonathan wie immer mit seinen Eltern zusammen am Küchentisch und frühstückte. Jonathan ahnte noch nichts von den Ereignissen die ihn in der kommenden Nacht erwarten würde.
Nachdem sein Vater,der ihn meistens begleitete, ihn am Kinderhort abgeliefert hatte, verlief sein Tag, wie jeder andere auch. Es war Sommer und die meiste Zeit des Tages verbrachte Jonathan draussen.
Nachmittags bekam Jonathan Besuch von seinem besten Freund Sven und beide verbrachten eine ganze Stunde damit, Jonathans selbstgebautes Holzboot in der Unordnung seines Zimmers zu finden. Jonathans Zimmer war immer ein reines Chaos, überall lagen Spielsachen herum und
seine Mutter wurde immer furchtbar böse, wenn sie wieder über einen Plastikbagger oder ein kleines Raumschiff aus einer Fernsehserie gestolpert ist.
Jonathan liebte es sehr, nach einem bestimmten Spielzeug in seinem Zimmer zu suchen und er fand auch immer, was er wollte.
Nachdem er das Holzboot neben seinem Kassettenrekorder auf dem Fensterbrett entdeckt hatte, gingen beide damit zum nahen Bach, um es von der Fussgängerbrücke an einer Leine befestigt zu Wasser zu lassen. Der Tag verging wie immer viel zu schnell, doch im Sommer durfte
Jonathan immer etwas länger aufbleiben, weil es erst sehr spät dunkel wurde.
Wie immer mussten ihn seine Eltern mehrmals ermahnen, bevor er sein Fernsehprogramm unterbrach und in sein Zimmer zum schlafen ging.
Bevor er im Dunkeln einschlief dachte er daran, welche Verbesserungen er noch an seinem Holzboot anbringen konnte, damit es nicht so oft kenterte und langsam fielen ihm die Augen zu.
Als er noch Überlegte, was er als Kanone für das Deck benutzen konnte hörte er ein Geräusch aus der Ecke neben seinem Kleiderschrank. Es war so laut, dass er wieder die Augen aufmachte um nachzusehen, ob seine Mutter oder sein Vater im Zimmer waren.
Es war niemand da, Jonathan war alleine in seinem Zimmer.
Da war es wieder, eine Rascheln und Kratzen aus der dunklen Ecke, wo die Bauklötze gesammelt waren, mit denen der Junge schon lange nicht mehr spielte.
Jetzt hörte er nichts mehr. Er sass aufrecht im Bett und beobachtete die Dunkelheit, doch da war nichts. Nachdem er noch zur Sicherheit vielleicht ein, zwei Minuten so regungslos im Bett sass, legte er sich wieder in sein Kopfkissen und beschloss wachsam zu sein, um diesem Rascheln, dass ihn vom einschlafen abhielt auf die Spur zu kommen. Er bemerkte garnicht, wie er dabei in den Schlaf versank.
Am nächsten Morgen, wollte Jonathan, dass zur Abwechslung Mama ihn zum Kindergarten brachte, worauf diese einverstanden war. Und so verbrachte er wieder den Vormittag wie immer und den
Nachmittag mit Sven in der Garage seines Vaters, um grosse Nägel ins Holzboot zu hauen. Beide betätigten sich in der Garage bis Sven Nachhause musste.
Es war noch hell beim Abendbrot, doch die Nacht würde bald kommen.
Nachdem er zweimal, einmal für seinen Vater und einmal für seine Mutter "Gute Nacht" sagte, ging er auf sein Zimmer. Er schaute nochmal auf die blöden Bauklötze in der Ecke, knipste das grosse Licht an der Decke aus und legte sich in sein Bett.
Weil er sich noch an den Schreck von letzte Nacht erinnerte, dachte er diesmal an garnichts und blieb wachsam. Sein Lauschen wurde alsbald von einem lauten Kratzen aus der Dunkelheit beantworten. Jonathan stiess einen, nur für ihn hörbaren, erschreckten Laut aus.
Wieder sass er wie angewurzelt aufrecht in seinem Bett.
Er hörte jetzt, wie mehrere der Holzbauklötze umfielen, er kannte das Geräusch gut, da er noch vor kurzem mit viel Begeisterung seine Bauklotztürme einstürzen liess.
Etwas hat sich bewegt.
Jonathan kniff die Augen zusammen, um in der Dunkelheit besser sehen zu können, was es war.
Er konnte ausmachen, wie ein langer schwarzer Stock, der so gross war wie sein Fahrrad, seinen Weg zwischen den Haufen der Holzklötze bahnte. Der kleine Junge war wie gelähmt und beobachtete wie weitere sieben pechschwarze Stöcke, die sich um eine dicke behaarte Kugel
ringten, ihren Weg aus der Dunkelheit in sein Zimmer fanden. Da stand sie jetzt, eine riesige, haarige Spinne mit acht Beinen, acht Augen und einem breiten Mund, der sich über ihr ganzes Gesicht zog.
Die Lippen bewegten sich und die Spinne zischte:"Jonathan, das ist mein Zimmer und es sind auch meine Eltern, nicht deine!"
Nachdem die Spinne mit ihren breiten Lippen das gesagt hatte, drehte sich Jonathan schnell zu seinem Nachttisch, um die kleine Lampe anzuschalten, die darauf stand. Als er wieder in die andere Richtung blickte, war die Riesenspinne verschwunden.
Sofort beschloss er die Nacht im Bett seiner Eltern zu verbringen, er liess das Licht der Nachttischlampe an und ging rüber ins Schlafzimmer seiner Eltern, um sich dort zu ihnen unter die Decke zu kuscheln.
Am nächsten Morgen, am Frühstückstisch, erzählte er ganz aufgeregt, dass in seinem Zimmer eine riesige Lippenspinne wohnte, die nicht wollte, dass er dort schlief und nur deshalb musste er ins Schlafzimmer seiner Eltern ausweichen, er wäre schliesslich kein Baby mehr und
könnte auch alleine einschlafen, wenn die Spinne nicht da wäre.
Seine Mutter glaubte ihm nicht und sagte, er habe schlecht geträumt. Sein Vater bat ihn darum, die Lippenspinne zu beschreiben, was Jonathan auch tat, er erwähnte aber mit keiner Silbe, was das Insekt zu ihm gesagt hatte.
Nachdem er dann noch etwas betteln musste, damit sein Vater ihn heute zum Kindergarten brachte, verlief sein Tag fast wie jeder andere. Doch die Spinne und das was sie sagte, gingen ihm nicht mehr aus dem Kopf.
Abends, als er wieder alleine in seinem Zimmer stand und eigentlich ins Bett gehen sollte, überlegte er, was er tun kann, wenn die Lippenspinne wieder käme und ihn fressen wollte.
Er suchte nach etwas in seinem Zimmer, mit dem er sich zur Wehr setzen konnte und fand die abgebrochene Leiter seines Spielzeugfeuerwehrautos. Das war eine gute Waffe, weil sie aus
Metall war und sicher höllisch weh tun würde, wenn man einen Schlag damit auf den Kopf bekäme. Praktisch war auch, dass Jonathan die dreigliedrige Spielzeugleiter einziehen konnte und sie eingezogen nicht zu viel Platz unter seiner Decke beanspruchte.
Er legte sich gerade in sein Bett, liess die Nachttischlampe an und wartete mit der Leiter in seiner Hand unter der Decke.
Nichts geschah, kein Kratzen aus der Ecke, keine Lippenspinne. <DEPPENACCENT> war wohl doch nur ein Traum, wie Mama gesagt <DEPPENACCENT> dachte er sich und nachdem er noch etwas gewartet hatte, knipste er die Lampe neben sich aus und beschloss heute Nacht nicht von der Lippenspinne zu träumen.
"Jonathan..." säuselte es aus dem Dunkeln, "Jonathan, du gehörst hier nicht her, ich werde dich jetzt fressen!"
Jonathan zitterte am ganzen Körper und zog schnell die Decke über seinen Kopf, um sich darunter zu verstecken.
In der Kirchenstunde hatte er ein Gebet gelernt und da der Pfarrer sagt, dass beten hilft, betete Jonathan unter der Decke die ersten paar Sätze von dem Gebet, das er sich gemerkt hatte.
Die lockende Stimme der Lippenspinne war jetzt ganz nah, direkt über ihm:
"Jonathan, du bist nicht ihr Sohn, ich werde dich jetzt fressen!"
Er zitterte noch mehr und das <DEPPENACCENT> unser im <DEPPENACCENT>, das er nur dachte, sprach er jetzt vor sich hin, doch als er seine eigene Stimme hörte, sagte er laut:"NEIN,das ist MEIN Zimmer,verschwinde endlich!!" Dabei sprang er aus seiner Deckung, stand aufrecht in seinem Bett und
holte mit der Feuerwehrleiter in seiner Hand aus, die durch die Bewegung ausfuhr und mit einem Klicken sicher einrastete, so dass er eine stabile und gefährliche Waffe in der Hand hielt. Er schmetterte seine Waffe mit voller Wucht auf den Kopf der Lippenspinne, die sofort ein Zischen und hitziges Krächzen von sich gab und sogleich rückwerts in der Dunkelheit
verschwand.
Am nächsten Morgen, am Frühstückstisch, berichtete Jonathan, wie er in der Nacht die Lippenspinne vertrieben hatte. Seine Mutter sagte nur ein "ja,ja, Jonathan", doch sein Vater sagte: "Gut gemacht, mein Junge."
Dann sagte Jonathan, dass er ab heute alleine mit seinem Fahrrad in den Kindergarten fahren würde. Seine Eltern blickten ihn erst etwas verdutzt an, dann bemerkte der kleine Junge, dass sein Vater ihn ansah, wie er ihn noch nie angesehen hatte, mit einem Lächeln und voller Stolz in seinen Augen. "Ist gut mein Sohn" sagte er und alsbald nahm Jonathan seine Sachen, ging in die Garage zu seinem Rad und machte sich auf seinen Weg.
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