Jonathan Stroud - Bartimäus - Das Amulett von Samarkand

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mordsfilm
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Jonathan Stroud - Bartimäus - Das Amulett von Samarkand

Beitrag von mordsfilm »

Bartimäus ist ein Dämon und als solcher kann er von jedem, der den richtigen Zauber vollständig und korrekt beherrscht, aufgerufen werden und muß diesem zu Diensten sein.
Und genau das ist das Geheimnis des Erfolgs der Zauberer: Nur sie sind im Stande, Dämonen aufzurufen; je höher die Kaste der Dämonen, über desto mehr Macht verfügt der Zauberer.
Diese Macht hatten die Zauberer einst auf der ganzen Welt. Heute jedoch ist diese luxus-, macht- und bequemlichkeitsgierige, korrupte Bande nur noch in England und Tschechien die herrende Klasse.
Ein Dämon, gleich welcher Kaste, ist kein williger Diener, sondern nur durch den Zauber an seinen Herrn gebunden und versucht natürlich, den zu Fehlern im Ritual zu verleiten, um dann gewaltig und gemein zurückzuschlagen...

Als Bartimäus beschworen wird, sieht es sich keinem ausgewachsenen, mächtigen Zauberer gegenüber, sondern einem kleinen, blassen Jungen, dem Zauberlehrling Nathanael, der eigentlich noch gar nicht so weit sein sollte, überhaupt auch nur einen Dämon der niedersten Klasse zu beschwören.
Und jetzt ist Bartimäus diesem Hänfling untertan und muß für ihn aus dem Haus eines Ministers irgendeinen Ding stehlen, was er grummelnd und widerwillig auch tut.
Doch weder Bartimäus noch Nathanael ahnen, auf was sie sich da eingelassen haben: Quasi versehentlich haben die beiden den mächtigsten, magischen Gegenstand in ganz England in ihren Besitz gebracht: Das Amulett von Samarkand.

Plötzlich sehen sie sich von allen und jedem aus der magischen Welt verfolgt und gejagt...


Wer immer sich heute als Autor auf eine Welt von Zauberern einläßt, läuft natürlich Gefahr, daß die gesammelte Kritikergemeinde den Harry Potter Chor anstimmt.
Das darf sie bei Stroud ruhig tun, denn in diesem Fall ist es ein Kompliment.
Strouds Welt unterscheidet sich nahezu vollständig von der einer Joanne Rowling, ist aber nicht weniger skurril, sympathisch und komplex.

Dazu verfügt Stroud über ein großes Maß an britischem Humor und eine erfrischende Wortgewandheit, die so die Lektüre von Bartimäus (der im übrigen als Trilogie angelegt ist) zu einem einzigen Vergnügen machen.

Einen Roman zum Teil aus der Sicht eines selbstgefälligen, eitlen Dämons (Entschuldigung, er besteht darauf, daß er ein DSCHINN ist...) zu erzählen, ist ein genialer Schachzug.

Mein absoluter Favorit dieses Fantasy-Sommers!

9 von 10 Punkten (denn wir müssen ja noch eine Chance zur Steigerung lassen...)

Ich freue mich auf September, wenn der zweite Band erscheint.
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