Kynologie
- trigger
- Unter fadenscheinigen Ausreden nicht mit owagner Essgehenwoller
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Meine Mutter hat einen Berner Sennenhund.joswig hat geschrieben: Pudel (eifrig): "Ja, auch vollkommen andere Hunderassen, ich denke da an den Berner Sennenhund, den Berhardi..."
Vorher hatte sie auch einen Berner Sennenhund.
Der wurde irgendwann eingeschläfert, und dann habe ich ihn im Garten begraben. Da hab ich aber geheult dabei, oha. Gut, dass es regnete.
Ansonsten schöner Text. Aber hat denn die Technik, die scheinbar nicht funktionieren sollte, funktioniert? Sonst kann man sich ein hübsches Durcheinander von freiwilliger unfreiwilliger Komik und unfreiwilliger unfreiwilliger Komik imaginieren.
Ach ich habe schon bei Hundebegräbnissen infernalisch geheult, das letzte mal im Juli als wir den Hund, der bei meiner bisher einzigen Hundeshow den Kampfrichtern die Meinung geigte, der Erde übergaben.
Zur Technik ist zu sagen, dass sie Gott sei Dank genauso lief, wie sie laufen sollte. Der vermeintliche Life-Reporter war natürlich auf Band und konnte von mir nach Belieben kontrolliert werden. Dass Herr Martens aus der Konserve kam, war auch in sofern hilfreich, als dass der Darsteller von Martens gleichzeitig den Fiete Hein gab. Das 'Live'-Bild vor der Kirche, welche das Brautpaar zeigte, hatte ich noch kurz vor der Vorstellung in das vorbereitete Video-Band reingeflickt.
Zur Technik ist zu sagen, dass sie Gott sei Dank genauso lief, wie sie laufen sollte. Der vermeintliche Life-Reporter war natürlich auf Band und konnte von mir nach Belieben kontrolliert werden. Dass Herr Martens aus der Konserve kam, war auch in sofern hilfreich, als dass der Darsteller von Martens gleichzeitig den Fiete Hein gab. Das 'Live'-Bild vor der Kirche, welche das Brautpaar zeigte, hatte ich noch kurz vor der Vorstellung in das vorbereitete Video-Band reingeflickt.
Vorfilm 2:
Wie ich einmal dem Tode und kurz darauf dem Mord sehr nahe war
Ein schöner Morgen im Juli 2003, es ist warm und sonnig. Innerlich preise ich meine Heimat für ihr mildes Klima und denke mit Schadenfreude an die Schwaben, die im Stuttgarter Kessel schwitzen. Schwaben und schwitzen, das kann kein Zufall sein.
Ich verabschiede mich von Frau und Kind, die auch schon in den Startlöchern zu einem Besuch am Strand stehen. Aufs Fahrrad geschwungen und mit der ganzen Frische des jungen Morgens losgetreten. Die 250 Meter Fahrt durchs ruhige Wohngebiet ist immer ein Genuss, bevor die Haupstrasse mit Lärm, Gestank und einer langen Steigung nervt. Einmal links, einmal rechts, etwas aushohlen, da parkt einer und entgegen kommt ein marsroter (offizielle VW-Bezeichnung) Golf II. Oha, das ist aber eng, denke ich noch, bis ich mit dem linken Oberschenkel am linken Kotflügel hängen bleibe. So wird der untere Teil meiner selbst abgebremst, der obere hat noch ordentlich kinetische Energie. Diese wird durch meinen Brustkorb an der A-Säule und mein Jochbein in der Windschutzscheibe aufgezehrt. Ich komme zum Liegen und das Auto zum Stehen.
Noch bevor ich mich vom Golf robben kann, öffnet sich das Fahrerfenster und eine schrille Stimme brüllt mir entgegen: "Junger Mann, sind sie versichert?"
Durch die geborstene Windschutzscheibe unter meinem Gesicht kann ich schemenhaft das Gesicht einer alten Frau erkennen. Ich entferne mich von dem Auto und stelle mich auf die Strasse, wo ich unetschlossen hin und her wanke. In der Mitte des Gesichtsfeldes flirrt es, und das ist nicht die Hitze.
Köpfe gucken aus dem Mehrfamilienhaus auf der linken Strassenseite, weiss behaarte Köpfe. Aus dem einen quillt eine gleichsam unangenehme Stimme: "Frau F., kann ich ihnen helfen?" Ich blute derweil ein wenig am Hals und schwelle - quasi nebenbei - die Haut über meinem Jochbein. Da kommt meine Frau nebst Sohn mit dem Auto angefahren, sieht mich mit der zerfetzten Hose, das zerbeulte Auto mit der kaputten Windschutzscheibe und das Fahrrad, welches herrenlos auf der Strasse liegt. Ich begrüsse Sie mit den Worten: "Bin da reingefahren" und sie nimmt sich Ihr Handy und sagt: "Ich rufe mal einen Krankenwagen!"
Aus dem Rotgolf quillt wieder die mir schon bekannte Stimme: "Lieber erstmal die Polizei!" und später dann, jammernd: "Meine Tochter wollte mich doch um 12 besuchen, was soll ich denn jetzt machen?".
Frau F. wohnt übrigens direkt in dem Mehrfamilienhaus der Weissköpfe.
Wie ich einmal dem Tode und kurz darauf dem Mord sehr nahe war
Ein schöner Morgen im Juli 2003, es ist warm und sonnig. Innerlich preise ich meine Heimat für ihr mildes Klima und denke mit Schadenfreude an die Schwaben, die im Stuttgarter Kessel schwitzen. Schwaben und schwitzen, das kann kein Zufall sein.
Ich verabschiede mich von Frau und Kind, die auch schon in den Startlöchern zu einem Besuch am Strand stehen. Aufs Fahrrad geschwungen und mit der ganzen Frische des jungen Morgens losgetreten. Die 250 Meter Fahrt durchs ruhige Wohngebiet ist immer ein Genuss, bevor die Haupstrasse mit Lärm, Gestank und einer langen Steigung nervt. Einmal links, einmal rechts, etwas aushohlen, da parkt einer und entgegen kommt ein marsroter (offizielle VW-Bezeichnung) Golf II. Oha, das ist aber eng, denke ich noch, bis ich mit dem linken Oberschenkel am linken Kotflügel hängen bleibe. So wird der untere Teil meiner selbst abgebremst, der obere hat noch ordentlich kinetische Energie. Diese wird durch meinen Brustkorb an der A-Säule und mein Jochbein in der Windschutzscheibe aufgezehrt. Ich komme zum Liegen und das Auto zum Stehen.
Noch bevor ich mich vom Golf robben kann, öffnet sich das Fahrerfenster und eine schrille Stimme brüllt mir entgegen: "Junger Mann, sind sie versichert?"
Durch die geborstene Windschutzscheibe unter meinem Gesicht kann ich schemenhaft das Gesicht einer alten Frau erkennen. Ich entferne mich von dem Auto und stelle mich auf die Strasse, wo ich unetschlossen hin und her wanke. In der Mitte des Gesichtsfeldes flirrt es, und das ist nicht die Hitze.
Köpfe gucken aus dem Mehrfamilienhaus auf der linken Strassenseite, weiss behaarte Köpfe. Aus dem einen quillt eine gleichsam unangenehme Stimme: "Frau F., kann ich ihnen helfen?" Ich blute derweil ein wenig am Hals und schwelle - quasi nebenbei - die Haut über meinem Jochbein. Da kommt meine Frau nebst Sohn mit dem Auto angefahren, sieht mich mit der zerfetzten Hose, das zerbeulte Auto mit der kaputten Windschutzscheibe und das Fahrrad, welches herrenlos auf der Strasse liegt. Ich begrüsse Sie mit den Worten: "Bin da reingefahren" und sie nimmt sich Ihr Handy und sagt: "Ich rufe mal einen Krankenwagen!"
Aus dem Rotgolf quillt wieder die mir schon bekannte Stimme: "Lieber erstmal die Polizei!" und später dann, jammernd: "Meine Tochter wollte mich doch um 12 besuchen, was soll ich denn jetzt machen?".
Frau F. wohnt übrigens direkt in dem Mehrfamilienhaus der Weissköpfe.