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Lucifer's Hammer von Larry Niven & Jerry Pournelle

Verfasst: 2. Mai 2004 21:42
von owagner
Bild
Larry Niven und Jerry Pournelle
Lucifer's Hammer


Kurzfassung:

Ein Endzeitbuch. Komet fällt auf die Erde und macht alles kaputt. Überlebende haben es schwer.

Etwas länger:

Das Werk zerfällt, wie so viele Katastrophenbücher, in zwei Teile, mit dem Höhepunkt in der Mitte: Im ersten Teil gibts die Einführung der Handelnden nebst Hinleitung zum Klimax, dann kommt die Katastrophe, und dann... dann muss etwas passieren. In diesem Fall gibts Krieg unter den Überlebenden, der dann in einem mit Giftgas geführten Gefecht um ein Atomkraftwerk endet.

Leider gelingen den Autoren weder die beiden Teile noch die Katastrophe wirklich gut. Im ersten Teil hat man die ganze Zeit das Gefühl, dass irgendwas "fehlt" -- es droht eine gewaltige Katastrophe, aber im Prinzip sitzt alles nur rum und dreht Däumchen, in der Hoffnung, dass der Komet vorbeifliegt.

Dann Auftritt Katastrophe -- auf einmal verengt sich der Focus auf ein paar Handelende, die dann ein wenig die Impression von aufgescheuchten Hühnern geben.

Dann die Nachwehen. Die Guten sammeln sich auf den Ländereien eines gestrengen, aber fairen Graf... äh, Senators, die Schlechten um eine marodierende Kanibalensöldnertruppe. Auch hier nur Handlungsfetzen und viel unmotiviertes Verhalten. Als Bonus wird dann der finale Kampf kurz vor dem Ende durch einen Deux Ex entschieden.

Fazit: Naja.

Olli

Verfasst: 2. Mai 2004 22:08
von mordsfilm
Hört sich an, wie so vieles, das Niven nicht alleine geschrieben hat.

So wie auch die ganzen Kzinti-Kriege von stinklangweilig und dämlich über naja bis ziemlich gelungen reichen.

Also wieder ein Buch, das ich nicht in meine "Lesen MUSS" Liste aufnehmen werde.

Ich glaube aber, schon von Leuten gehört zu haben, die von dem Roman begeistert waren...

8)

Verfasst: 2. Mai 2004 23:32
von trigger
Volle Punktzahl für die griffige Kurzfassung, aber




warum werden hier eigentlich nur so komische Bücher besprochen? Wo bleibt Kafka, wo bleibt Dostojewski, wo bleiben Stifter, Musil und Joyce?
Ich selbst habe keine Lust dazu, aber das ist doch kein Grund für allgemeines betretenes Schweigen!
Nicht?

Verfasst: 2. Mai 2004 23:43
von owagner
mordsfilm hat geschrieben:Hört sich an, wie so vieles, das Niven nicht alleine geschrieben hat.

So wie auch die ganzen Kzinti-Kriege von stinklangweilig und dämlich über naja bis ziemlich gelungen reichen.
Vorab darf ich schonmal verraten, dass The Mote in God's Eye deutlich besser ist. Das will ich aber zusammen mit The Moat around Murcheson's Eye* besprechen, welches ich gerade noch durcharbeite.

Olli

* Ja, auch mir verursacht der Titel körperliche Schmerzen

Verfasst: 2. Mai 2004 23:47
von owagner
...und demnächst dann auch, extra gewidmet dem lieben Jörg, Der Lieber Freund. Von Dostojewski. In der Buchclubsonderausgabe.

Olli

Verfasst: 3. Mai 2004 00:28
von peterle
trigger hat geschrieben: warum werden hier eigentlich nur so komische Bücher besprochen? Wo bleibt Kafka, wo bleibt Dostojewski, wo bleiben Stifter, Musil und Joyce?
Kafka war ganz nett. Ich habe aber die Begeisterung dafür nie ganz teilen können. Auf Stifter und Musil hab ich dann verzichtet.
Du wärest der erste, der von sich behaupten würde Joyce verstanden zu haben. Ich halte es da mit den Iren:
"So hätte Joyce geschrieben, wenn er nicht bescheuert gewesen wäre." - Das einfache irische Volk über Flann <DEPPENACCENT>. ;)
Schön ist aber tatsächlich T. H. White und weiterhin Walter Scott, aber sowas lest ihr hier ja nicht. :roll:
trigger hat geschrieben: Ich selbst habe keine Lust dazu, aber das ist doch kein Grund für allgemeines betretenes Schweigen!
Da fällt mir nur ein Zitat aus einem kleinen Comicstrip aus einer alten HörZu ein: "Schieß endlich, Sabbeltüte!" 8)

Verfasst: 3. Mai 2004 02:09
von hpt.mumm
Hallo thehun :oops: ,

@ trigger:
Volle Punktzahl für die griffige Kurzfassung, aber




warum werden hier eigentlich nur so komische Bücher besprochen? Wo bleibt Kafka, wo bleibt Dostojewski, wo bleiben Stifter, Musil und Joyce?
Ich selbst habe keine Lust dazu, aber das ist doch kein Grund für allgemeines betretenes Schweigen!
Nicht?

Unser Häschen hat es nur zum Teil erfasst:

Hier werden deshalb nur so komische Bücher besprochen, weil sie gelesen werden.
Deine genannten Autoren, und andere nicht weniger nennenswerte, sind einfach nicht up to Date. :P
Nur weil Du auf Joyce stehst, muss das ja nicht anderen in die Hände fallen.

Wie schon unser Häschen bemerkt hat: Mach uns neugierig :D

Grüße
Robert

Verfasst: 3. Mai 2004 07:08
von fisherman
Hi,

Das wohl bessere - weil in meinen Augen mehr "SciFi" - Erde-Bedrohungs-Buch
von Niven ist "Fussfall". Da wird die Erde von elephanten-ähnlichen Aliens
bedroht. Ansonsten ordne ich Niven auch eher der leichten Kost zu. Das
ist aber meistens das, was ich lesen will um mich zu entspannen.
Hochkalorische Kost wie Dostojewski dagegen muss ich ganz gezielt angehen.

Auf Dienstreisen gehe ich meist in den Bahnhofskiosk und greif mir irgendwas
triviales mit mindestens 500 Seiten, so gehen die Abende schneller vorbei.

Letzte Woche hab ich mir "Ice Ship" mitgenommen, weil ich mich an den
Thread vom Häschen erinnert habe. War herrlich seicht und doch ganz nett
zu lesen. Bin ich jetzt ein Banause ?

jo

Verfasst: 3. Mai 2004 08:21
von Barus
Kann es sein, dass hier das Raum-Zeit-Kontinuum divergiert?

Verfasst: 3. Mai 2004 09:13
von trigger
Ich habe Joyce nicht (oder kaum) gelesen. Früher hab ich mich nicht rangetraut, und jetzt bin ich zu alt.

Dafür hab ich Flann <DEPPENACCENT> gelesen: At Swim-two birds. Das ist doch ein oehmtest-würdiges Buch.

Au ja, Scott, mach mal, peterle.

Eines meiner Lieblingsbücher ist "Murphy" von Samuel Becket.
Vielleicht raff ich mich mal auf.