In einem, zumindest einem Teil der hiesigen Mitgliedschaft bestens bekannten Forum findet zur Zeit eine Art von Debatte über das Wesen der Religion an sich statt.
Das interessante Thema erscheint mir an der betreffenden Stelle jedoch deplatziert, so daß ich mich daran bislang nicht beteiligt habe.
Einer der Disputanten geruhte, sich wie folgt zu äußern:
Dies möchte ich hiermit zur Debatte stellen.Da ist doch die Frage erlaubt,ob wir uns heute diese ganzen Religionen noch leisten können!Der einzige Sinn ist heute die Anbindung und Abgrenzung ,was in grauer Vergangenheit vielleicht mal einen zivilisatorischen Grund hatte ,ist schon lange ein Hemmschuh für die Entwicklung der Menschheit.
Mein Ansicht zu diesem Thema ist, stark verkürzt, die folgende.
Es ist bis heute nicht gelungen, in der gesamten Menschheitsgeschichte auch nur eine einzige Kultur auszumachen, die über keinerlei Religion verfügte.
Die Bandbreite der Spititualität ist dabei extrem, aber die große Gemeinsamkeit ist deren durchgehend nachweisbare Existenz an sich.
Daraus schließe ich, daß es ganz offensichtlich eine Art angeborenen Drang zur Entwicklung einer Religion gibt, also ein vitales Bedürfnis nach einer solchen.
Von daher ist für mich die Behauptung, Religionen behinderten die Entwicklung der Menschheit (wohin?), eine genauso verwegene wie hypothetische, da die gesamte Menschheitsentwicklung bis zum heutigen Tag nur unter Einbeziehung von Religionen stattfand.
Einen Beweis für die Richtigkeit der These wäre nur anzutreten, wenn man eine Hochkultur finden würde, die weit über den heutigen stehen würde und über den gesamten Verlauf ihrer Entwicklung religionsfrei gewesen wäre.
Dazu wird man aber erstmal ein Paralleluniversum finden müssen...
Meinungen?